Der Klimawandel und die Wissenschaft

Einleitung

In Blog 1 dieser Serie habe ich beschrieben, wie in der Aufklärung die Wissenschaft als das Werkzeug der Vernunft entwickelt wurde, und wie sie heute unter Druck kommt. In diesem Blog 2 diskutiere ich den Klimawandel aus dieser Perspektive.

Die folgende Annahme ist die Grundlage für die Diskussion:

Die Folgen der politischen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind potentiell extrem teuer für die Gesellschaft. Daher müssen die Fakten und Argumente, die als Grundlage für solche Entscheidungen dienen, sehr hohen Ansprüchen genügen.

Die Klimawissenschaft wird als Quelle von Argumenten genutzt, um politische Entscheidungen zur Beeinflussung des Klimas der Zukunft zu begründen. Glücklicherweise gibt es die wissenschaftliche Methode, wie sie von K. Popper definiert wurde. Sie hilft uns, sicherzustellen, dass die von der Klimawissenschaft gelieferten Argumente fundiert und nicht irrational sind.

Sein Ansatz, eine Theorie gegen Irrationalität abzusichern, ist die Falsifikation. Die Theorie muss falsifizierbar sein, darf aber nicht falsifiziert werden.

Es gibt mehrere wichtige Aspekte dieses methodischen Ansatzes. Ein zentraler ist, dass eine Theorie niemals empirisch bewiesen werden kann. Auch wenn wir unzählige unterstützende Fakten für eine Theorie haben, wir haben nie alle. Entsprechend können wir  nie endgültig wissen, ob sich unter jenen, welche wir nicht haben, diejenigen befinden, die die Theorie widerlegen oder falsifizieren.

Das ist der Grund, warum Popper sich auf die Falsifikation konzentriert. Wenn der Wissenschaftler nach Fakten sucht, welche die Theorie widerlegen, wird er leichter in der Lage sein, kritische Fehler in seiner Theorie zu identifizieren. Auf der anderen Seite ist ein Wissenschaftler, der sich auf Verifikation konzentriert, in Gefahr, wenig hilfreiche unterstützende Daten anzuhäufen, aber nicht jene zu identifizieren, welche die Theorie in Frage stellen.

Eine große Schwäche von Wissenschaftlern, die nach Verifikation suchen, ist häufig der Confirmation Bias. Unter seinem Einfluss wird der Wissenschaftler das unwahrscheinlichste Argument finden, das seine Theorie stützt, und alles übersehen oder sogar verwerfen, was sie in Frage stellt.

Diskussion der Klimawissenschaft aus der Perspektive von Poppers Definition von Wissenschaft:

  1. Am Anfang war die Politik

Der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist die treibende Kraft hinter der 30-jährigen Geschichte der anthropogenen globalen Erwärmung resp. des Klimawandels. Er wurde 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet und ist der UNO unterstellt.

Gemäß den einschlägigen UN-Dokumenten und den publizierten Arbeitsgrundsätzen wurde der IPCC geschaffen, um den „vom Menschen verursachten Klimawandel“ zu untersuchen und Wege zur Verhinderung der negativen Folgen vorzuschlagen.

2. Mit diesen Folgen

Dieser enge Fokus hatte schwerwiegende Konsequenzen. Von 1988 an flossen Milliarden von Regierungsgeldern in die Erforschung des vom Menschen verursachten Klimawandels (der zwar angenommen, aber nicht verstanden wurde), und fast nichts in die Erforschung der natürlichen Schwankungen des Klimas (die über Jahrtausende normal waren, aber ebenfalls nicht verstanden werden). Daher hatte die Nullhypothese eines natürlichen Klimawandels von Anfang an einen schweren Stand in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gegenüber der viel lukrativeren Hypothese einer menschengemachten Erwärmung. Genau wie Eisenhower es vorausgesagt hatte, entschied die Politik über die Richtung der von ihr finanzierten Forschung.

Was sich daraus ergab:

  • Nur wenn der menschliche Einfluss auf das Klima als Gefahr nachgewiesen werden konnte, würde das Geld weiter fließen.
  • Wissenschaftler hatten daher jeden Anreiz, einen überwältigenden menschlichen Beitrag zum Klimawandel nachzuweisen sowie, dass dieser Klimawandel eine derart grosse Bedrohung ist, dass die Ausgabe von Milliarden für die Forschung und die Abschwächung/Verhinderung des Klimawandels gerechtfertigt werden kann.
  • Während der Confirmation Bias eine allgemeine und – im Kontext der Wissenschaft – verhängnisvolle menschliche Schwäche ist, erhöhte die mit der Finanzierung verbundene politische Richtungsvorgabe die Versuchung um ein Vielfaches.
  1. Ein paar Beispiele (von Hunderten)

Es lässt sich leicht eine nicht enden wollende Liste von Beispielen aufzeigen, wie die Klimawissenschaft alles daran setzt, zu beweisen, dass der Mensch durch den Ausstoß von CO2 die Zukunft der Biosphäre bedroht. Es überrascht nicht, dass dies regelmäßig in dem Bemühen gipfelt, Daten zu unterdrücken oder zu verwerfen, die der gewünschten Schlussfolgerung widersprechen.

Dieser langen Liste entnehme ich ein paar wenige, speziell auffällige Beispiele:

  • Die University of East Anglia Climate Research Unit ist eine führende Institution in der Klimawissenschaft. 2009 veröffentlichte ein Hacker hunderte von E-Mails, die von deren Wissenschaftlern geschrieben wurden. Sie zeigen eine bedrückende Tendenz, Daten zu verstecken, zu unterdrücken und zu verunglimpfen, welche die bevorzugte Theorie des Klimawandels nicht stützen. Das geht weit über einen einfachen Confirmation Bias hinaus und zeigt einen Geisteszustand in der Klimawissenschaft, der im besten Fall von einer bedenklichen Unwissenschaftlichkeit zeugt und im schlimmsten Fall durch die Milliarden Regierungsgelder korrumpiert ist.
  • Jahrzehntelang herrschte Einigkeit darüber, dass es in der Vergangenheit Warmzeiten mit Temperaturen gab, die nahe an oder sogar über dem lagen, was wir heute messen. Zahlreiche archäologische Funde stützten diese Theorie. (Höhere Baumgrenze in den Alpen, Weinanbau in England und Schottland usw.). Der IPCC veröffentlichte 1990 eine Grafik, die den damaligen Stand der Erkenntnisse repräsentiert:

Da jedoch ein wärmeres Mittelalter die Behauptungen einer vom Menschen verursachten katastrophalen globalen Erwärmung nicht unterstützte, musste die Klimawissenschaft „die mittelalterliche Warmzeit abschaffen“ (E-Mail Dr. Jonathan Overpeck an Dr. David Deming, 1995). Und sie haben sie abgeschafft. Im Jahr 2001 veröffentlichte Prof. Mann, eine der Hauptfiguren der Klimawissenschaft, die berühmte Hockeyschläger-Grafik:

Damit konnte die Klimawissenschaft „beweisen“, dass die moderne Erwärmung beispiellos ist. Nun brauchte sie natürlich viel mehr Geld, um die Bedrohung und mögliche Verhinderungsmaßnahmen zu erforschen. Nicht überraschend wurden der wissenschaftliche Wert der Daten und die statistischen Methoden, welche für diese Grafik verwendet wurden, in Frage gestellt. Leider verhinderten die Autoren der Grafik eine sorgfältige Auswertung, indem sie wichtige statistische Daten zurückhielten.

Die Temperaturaufzeichnungen der letzten paar hundert Jahre sind aufgrund von unvollständiger Erfassung, Messfehlern, Veränderungen in der Umgebung der Messstationen etc. unvollkommen. Deshalb werden sie ständig überprüft und angepasst. Überraschend und statistisch unwahrscheinlich ist, dass die Anpassungen meist in eine Richtung gehen: Sie verstärken den „gemessenen“ Erwärmungstrend. Offenbar werden die Daten so lange manipuliert, bis sie die „richtige“ Theorie des katastrophalen Klimawandels stützen.

  • Die Grundlage für die Klimamodelle sind die Emissionsszenarien („Representative Concentration Pathways“ (RCPs)). Für fast alle Modellrechnungen, die eine katastrophale Erwärmung vorhersagen, verwendeten die Wissenschaftler das Worst-Case-Szenario RCP 8.5. Um diese Tatsache zu verbergen, nennen sie es „business as usual“. Dies, obwohl es keineswegs eine Fortsetzung bisheriger Trends annimmt, sondern höchst unwahrscheinliche Verschlechterungen. Zum Beispiel beinhaltet es einen plötzlichen, unerklärlichen Bruch in der jahrzehntelangen Verbesserung der Energieintensität (s. Graphik) d.h. der Energie, welche benötigt wird, um einen USD an Wirtschaftsleistung zu erzeugen. Dank dieses Szenarios konnte die Klimawissenschaft jedoch viel bedrohlichere zukünftige Temperaturentwicklungen „vorhersagen“.
  • Die sozialen Kosten des Klimawandels sind die Grundlage für die ökonomische Rechtfertigung der immensen Investitionen, die zur Bekämpfung des Klimawandels notwendig sind. Es ist interessant zu beobachten, dass bei der Berechnung dieser Kosten der Nutzen eines höheren CO2-Niveaus und einer höheren Temperatur entweder völlig vernachlässigt wird, oder dass die tiefsten Annahmen berücksichtigt werden. So findet man z.B. viele Prognosen über Todesfälle aufgrund höherer Temperaturen. Dass sehr viel mehr Menschen bei kaltem Wetter sterben und somit eine Erwärmung unverhältnismässig mehr Todesfälle verhindern würde, wird kaum erwähnt. Es ist offensichtlich, dass die Zukunft düster aussehen muss, damit die Forschungsgelder weiterhin fliessen.
  • In ihrem AR3-Bewertungsbericht räumt der IPCC ein: „In der Klimaforschung und -modellierung sollten wir anerkennen, dass wir es mit einem gekoppelten, nichtlinearen, chaotischen System zu tun haben, und dass daher eine langfristige Vorhersage zukünftiger Klimazustände nicht möglich ist.“ Die Klimawissenschat hat sich über diese Erkenntnis hinwegsetzt und benützt einen Trick, um diese Tatsache zu verbergen: Sie nimmt die Mittelwerte aus den Modellergebnissen und rechnet aus der Spanne der Ergebnisse einen Wahrscheinlichkeitswert. Sie tut damit so, als ob es keine systematischen Fehler gäbe, welche bei allen (oder den meisten) Modellen das Ergebnis beeinflussen. Dies ist eine sehr unwahrscheinliche Annahme angesichts der Tatsache, dass dieselben Wissenschaftler in 30 Jahren Forschung unter dem Einsatz von Milliarden an Forschungsgeldern keine Verbesserung ihrer Ergebnisse in Bezug auf die Erwärmung durch CO2 zustande gebracht haben.
  • Eine Herausforderung für die Klimawissenschaft sind jene Vorhersagen, die empirisch überprüft werden können. Und davon gibt es viele. Was passiert, wenn die Vorhersagen nicht eintreffen? Meistens NICHTS! Ein deutliches Beispiel ist die Vorhersage einer Zunahme von extremen Wetterereignissen. Die Analyse der Hurrikan-Aktivität und die damit zusammenhängenden Kommentare von Klimawissenschaftlern offenbaren eine sehr selektive Wahrnehmung. Daten, die ihre Theorie stützen, werden ausgiebig publiziert, während solche, die in die andere Richtung gehen, entweder vernachlässigt oder verharmlost werden. Gleichzeitig geraten ihre Autoren unter Beschuss. Das jüngste Beispiel, welches eine solche Voreingenommenheit beweist, ist eine Veröffentlichung über den Einfluss der Sonne auf das Klima. Von zwei möglichen Erklärungen, die gleichermaßen durch Fakten gestützt werden, wird die eine unterdrückt und diejenige, die die bevorzugte Theorie bestätigt, als die einzig gültige veröffentlicht.
  1. Schlussfolgerungen

Die Klimawissenschaft ist offensichtlich von den Milliarden an Forschungsgeldern beeinflusst, welche sie dann erhält, wenn (und nur, wenn) sie zeigt, dass menschliche Aktivitäten einen entscheidenden Einfluss auf das Klima haben.

Sie versucht daher alles, um zu beweisen, dass der Ausstoß von CO2 eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Der Confirmation Bias grassiert. Versuche, die Theorie einer katastrophalen Erwärmung in Frage zu stellen oder zu falsifizieren, werden häufig unterdrückt, lächerlich gemacht und deren Autoren sogar zum Schweigen gebracht.

Es ist offensichtlich, dass die Klimawissenschaft nicht als Wissenschaft im Sinne von K. Popper einzustufen ist. Das macht sie offen für irrationale Inhalte. Wir können nicht darauf vertrauen, dass sie ein objektives Bild der Klimarealität liefert. Es ist gefährlich, sie als Grundlage für weitreichende politische Entscheidungen zu verwenden. Sie erfüllt die notwendigen Bedingungen nicht, um von den Regierungen und Politikern bei der Bewertung der Gefahren der globalen Erwärmung als entscheidende Referenz eingesetzt zu werden.

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