Falsifizierung: was heisst das?

Nach K. Popper muss eine Theorie, um als wissenschaftlich zu gelten,  so getestet werden können, dass sie am Test auch scheitern kann. Das heißt, sie muss spezifische Vorhersagen machen, deren Ergebnis unter akzeptablen Bedingungen an der gemessenen Realität überprüft werden kann. Wenn sich die Vorhersagen als falsch erweisen, dann gibt es ein Problem mit der Theorie, auf der die Vorhersagen beruhen. Popper nennt diese Eigenschaft einer Theorie  „Falsifizierbarkeit“:

Die Theorie T sagt O als Ergebnis voraus. Wir beobachten jedoch P anstelle von O. Das bedeutet, dass T getestet werden kann (falsifizierbar ist), der Test aber negativ zurückkommt und es ein Problem mit T gibt (je nachdem, wie zentral die Vorhersage O ist, könnte die Beobachtung beweisen, dass T schlichtweg falsch ist).

Ein paar Beispiele von Aussagen (Vorhersagen) sollen das Prinzip der Falsifizierbarkeit verdeutlichen:

  • Die Sonne dreht sich um die Erde (hat sich empirisch als falsch erwiesen, ist also falsifizierbar)
  • In X Milliarden Jahren wird  die Sonne expandieren und die Erde einnehmen (kann prinzipiell, aber nicht praktisch widerlegt werden, ist also nicht falsifizierbar)
  • Ein unsichtbarer weisser Hase hilft mir, schwierige Situationen zu meistern (kann nicht widerlegt werden, ist nicht falsifizierbar)
  • Der Klimawandel wird das Wetter instabiler machen (kann nicht widerlegt werden, weil „stabil“ keine spezifische Bedeutung hat, die Aussage ist nicht falsifizierbar)